Jury

Generose Sehr

Die Mezzosopranistin Generose Sehr stammt gebürtig aus dem schwäbischen Rottenburg am Neckar. Seit 2005 hat sie ihren Lebensmittelpunkt nach Österreich verlagert, wo sie 2015 das Masterstudium in Gesangspädagogik an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien abgeschlossen hat.

Jahrelange Chorerfahrung sammelte sie als Mitglied des Arnold Schoenberg Chors bei zahlreichen Konzert- und Opernproduktionen, bei den Bregenzer Festspielen, den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik und in verschiedenen kleiner besetzten Ensembles.

Ein weiterer Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt im pädagogischen Bereich. Beim Jugendopernprojekt im Theater an der Wien ist sie als Stimmbildnerin tätig, ihr großes Steckenpferd ist die stimmbildnerische Unterstützung von LaiensängerInnen.

Gemeinsam mit Raphael Schlüsselberg leitet sie das aus 13 jungen SängerInnen bestehende Ensemble Schlüsselklang.

Als Solistin widmet sie sich unterschiedlichsten Genres. Liederabende und Konzerte - auch im Bereich der alten Musik - führten die Mezzosopranistin nach Österreich, Italien, Ungarn und Deutschland. Mit ihrem Soloprogramm „Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt“ rücken die 20er und 30er Jahre in den Mittelpunkt. Im Februar/März 2020 ist Generose als „Prinzessin Lilo“ in der von der Jeunesse veranstalteten Kinderoper „Prinzessin LiebdieLiebe“ (UA 2018) im Konzerthaus zu sehen. Im April 2020 kommt das selten gespielte „Stabat mater“ von Carl Joseph Rodewald zur Aufführung.

Was macht für dich einen gelungenen Chorauftritt aus?
Für mich ist es wichtig, dass ein Chor authentisch ist, dass er Literatur singt, die den SängerInnen liegt. Wenn jede/r auf der Bühne ein Stück von sich selbst hineinlegen kann und Spaß dabei hat, dann kommt immer etwas Gutes heraus. Wichtig ist mir auch, dass der Inhalt der Stücke transportiert wird. Und natürlich ein ausgewogener Klang, wo jede Stimmgruppe in sich homogen aber doch klar von den anderen zu unterscheiden ist.

Was sollte ein Chor auf der Bühne vermeiden?
Eine technisch perfekte Performance ohne Herz und Inhalt. Gekünstelte und übertriebene Darbietungen sowohl im musikalischen als auch im darstellerischen/choreografischen Sinne. Zu schwere Literatur, an der niemand mehr eine Freude hat.

Michael Schneider

Geboren in Salzburg. Studium für Klavier- und Gesangspädagogik sowie Orchesterdirigieren bei Prof. Mark Stringer an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien. Seit 2018 Leitung des Chorus Viennensis, Chor der ehemaligen Wiener Sängerknaben und 2. Kapellmeister in St. Augustin. Als Orchesterdirigent rege Tätigkeit in Österreich und regelmäßige Einladungen nach China. Rege Auftrittstätigkeit als Mitglied des Salzburger Bachchors und des Wiener Singvereins u.a. bei den Salzburger Festspielen, den Mozart Wochen Salzburg sowie zahlreichen Konzerten. Darüber hinaus Assistent und Vertretung der Chorleiter, u.a. Betreuung des Singvereins auf Japantourneen sowie des Bachchors, zuletzt 2016 West Side Story bei den Salzburger Pfingstfestspielen. Zusammenarbeit mit Dirigenten wie Sir Simon Rattle, Franz Welser-Möst, Daniele Gatti, Ingo Metzmacher. Zusammenarbeit mit der operklosterneuburg seit 2017.

Was macht für dich einen gelungen Chorauftritt aus?
Spaß haben, Professionell Auftreten, Gute Sprachdeutlichkeit und Emotion im Klang

Was sollte ein Chor auf der Bühne vermeiden?
Langweilig aussehen

Bernhard Jaretz

Bernhard Jaretz (*1991) studierte nach seiner Schullaufbahn, die von musikalischer Bildung auf Blockflöte, Klavier und Gesang (Solo und Chor) begleitet wurde, an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien Musikerziehung und Instrumentalmusikerziehung (Gesang bei Peter Thunhart, Klavier bei Peter Barcaba und Michael Rydholm) mit dem künstlerischen Hauptfach Chorleitung (bei Alois Glassner), welches er mit Auszeichnung abschloss. Schon im Laufe des Studiums und neben seiner Tätigkeit als Musikerzieher an zwei Wiener Gymnasien mit musikalischem Schwerpunkt widmete er sich mit Gründung und der künstlerischen Entwicklung der Vienna Lakeside Music Academy (Musikverein Seestadt) der Musikvermittlung auf vielen Ebenen. Die Vienna Lakeside Music Academy in der Seestadt Aspern, Europas größtem Stadtentwicklungsgebiet, ist schon nach 2 Jahren Tätigkeit ein fester Bestandteil des Wiener Kulturlebens und bietet immer wieder mit Gemeinschaftsprojekten jungen MusikerInnen im Seestimmenchor, dem Kinderchor der MiniSeestimmen, dem SeestadtOrchesterStudio und vielen weiteren vokalen und instrumentalen Möglichkeiten die Gelegenheit des Austauschens zwischen verschiedensten Institutionen, Schulen und der VLMA.

Bernhard Jaretz ist Mitglied der Company of Music (Leitung: Johannes Hiemetsberger) und arbeitete schon seit seinen Studienzeiten eng mit führenden Chorleitern der österreichischen Musikszene (Alois Glassner, Michael Grohotolsky, Johannes Hiemetsberger) zusammen. Er leitet dabei auch als Chordirektor die Choreinstudierungen der Neuen Oper Wien (Intendanz: Prof. Walter Kobera) und schreibt selbst Chor- und Theatermusik (Uraufführungen durch den WebernKammerchor, Salzburger Bachchor und das.enseemble) im Stile des modernen Musiktheaters (Musical, Messe und musikdramatische Szenen).

Was für mich einen gelungenen Chorauftritt aus?
Eine Performance würde ich als gelungen bezeichnen, wenn der Chor oder das Ensemble das Gefühl vermitteln kann, dass er das Programm, das er darbietet, gerne singt. Dazu gehört für mich der Ausdruck der SängerInnen wie auch jener der Chorleitenden in allen seinen Formen: musikalisch miteinander zu interagieren, auf der Bühne präsent zu sein und das auch mit Mimik, Gestik und Körpersprache zeigen zu wollen.

Was sollte ein Chor auf der Bühne vermeiden?
Leblosen Auftritten, bei denen zwar die Intonation um jeden Preis stimmt, aber die dem Publikum sonst nichts gibt, kann ich nur sehr wenig abgewinnen. Der Chor als Formation hat so viele Möglichkeiten, Publikum außerhalb der Fachszene zu begeistern. Daher würde ich mir wünschen, dass auf eine vielseitige Performance Wert gelegt wird, anstatt „nur“ richtig zu singen.

Gary Howard

Gary Howard ist in London geboren. Schon in der Volkschule wurde seine große Musikalität erkannt und wurde gleich in den Schulchor aufgenommen und entdeckte seither die Bühne für sich. Nach der Schulzeit war er als Sänger und Gitarrist Mitglied diverser Formationen und spielte etwa beim renommierten Edinburgh Festival und diplomierte in London im Fach der darstellenden Künste am Trent Park College in Middlesex. Nach einer Reise durch Europa mit vielen Konzerten (u.a. in Rom und Paris) kehrte er in die Hauptstadt Englands zurück und wurde ein Mitglied des New Wave Cabaret Circuit zu sein und wurde nur wenig später Leadsänger der Flying Pickets, die durch ihren Hit „Only you“ weltweite Bekanntheit erlangten und tourte mit ihnen um die ganze Welt. Seine Karriere ist von vielen spannenden Momenten geprägt. Dazu zählen unter anderem Kooperationen mit André Heller, eine CD-Produktion und Tournee mit Alan Parsons, sowie seine Mitwirkung beim Musical Freudiana sowie unzählige TV- und Radioauftritte.

Was macht für dich einen gelungen Chorauftritt aus?
• Selbstvertrauen
• Interessantes Repertoire
• Die Chor-Mitglieder geben im Rahmen ihrer Möglichkeiten ihr Bestes
• And of course that the Bass singers sing in tune!

Was sollte ein Chor auf der Bühne vermeiden?
• Schlechte Choreographie
• Überaktive Chorleiter
• Musikalische Steifheit